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Elisabeth-Norgall-Preisträgerin 2014
Ursula Biermann

Für die Unversehrtheit und Selbstbestimmung der Frauen in Tansania

Aufgrund ihrer langen Aufenthalte in Afrika als Wissenschaftsjournalistin setzt sich unsere diesjährige Norgall-Preisträgerin, Ursula Biermann, seit vielen Jahren unermüdlich für den Kampf gegen die weibliche Beschneidung und Zwangsheirat in Tansania ein. Im Mittelpunkt ihres Engagements steht gleichzeitig auch der Zugang zur Bildung der jungen Frauen, die vor der grausamen Praxis der Genitalverstümmelung geflohen sind.

 

Obwohl dieses Ritual seit 1998 in dem ostafrikanischen Land gesetzlich verboten ist, gehört es immer noch zum Alltag des Massai-Volkes. Es markiert den Übergang von der Kindheit ins Erwachsenenalter und erklärt Mädchen als heiratsfähig. Aber dadurch erleiden die jungen Frauen große gesundheitliche Schäden oder verbluten sogar.

Im Jahre 2006 gründete Ursula Biermann in Freiburg den Verein N.E.S.D.I. zur aktiven Unterstützung von NAFGEM (Network Against Female Genital Mutilation), einer tansanischen Frauenorganisation, die sich für Aufklärungskampagnen in Schulen und Dörfern über die Folgen von FGM (Female Genital Mutilation) einsetzt. Mittels Theatergruppen und einem Film von Ursula Biermann wird Informationsarbeit geleistet, Beschneiderinnen erhalten die Möglichkeit, sich zu staatlich anerkannten Geburtshelferinnen umschulen zu lassen und seit kurzem bietet die Organisation lokalen Ärzten eine Weiterbildung an, um die Folgen von FGM rückgängig zu machen.

 

Außerdem hat sich Ursula Biermann über NAFGEM dafür eingesetzt, ein Mädchenschutzhaus in der Projektregion Simanjiro zu bauen. Besonders in den abgelegenen Gebieten gibt es für betroffene jungen Frauen kaum Zugang zu regierungseigenen Strukturen, um Hilfe zu bekommen  Das Shelter soll nicht nur als Schutzort, sondern auch als Schulzentrum sowie zur Bildung von Lebenskompetenzen und Befähigungen dienen.

 

Seit dem Beginn der finanziellen  Unterstützung von NAFGEM durch Ursula Biermann und ihrem Verein N.E.S.D.I. konnte sich die Frauenorganisation entwickeln und einen hohen Bekanntheitsgrad erreichen. Vor allem ist jetzt eine Veränderung in der Einstellung der Bevölkerung zu spüren. Ursula Biermanns Engagement, junge tansanische Frauen für Gleichberechtigung und Selbstbestimmung stark zu machen, hat bereits viele Früchte getragen.

Norgall Komitee 2013/ 2014
1. Vize Präsidentin Sylvia Rog (Vorsitzende), Bettina Harrer-Zschocke, Dorothée Kruft, 
Dr. Annemarie Moritz, Nena von Stein-Lausnitz und Dirkje Zondervan

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