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Elisabeth-Norgall-Preisträgerin 2013
Cornelia Fischer

Kinderheim in Panatau – Eine Zukunft für verlassene Kinder

 

Cornelia Fischer, gelernte Krankenschwester aus der Schweiz, gründete und leitet bis heute ein Kinderheim für verlassene Kinder in Rumänien. Vor mehr als zwanzig Jahren kam Cornelia Fischer auf einer Weltreise in Kontakt mit der internationalen Hilfsorganisation Amurtel, die sich um Straßenkinder kümmert. Sie beteiligte sie sich zunächst an Hilfstransporten nach Rumänien und erhielt dabei Einblick in die katastrophalen Folgen der verfehlten Familien- und Sozialpolitik des kommunistischen Diktators Ceausescu. Es gab eine große Zahl verlassener Kinder, die größtenteils auf der Straße lebten.

 

Als Amurtel 1991 in dem Dorf Panatau ein Kinderheim errichtete, leitete Cornelia Fischer den Aufbau und seither lebt sie dort. Ihr Pflegekonzept beschreibt sie als eine „Mischform von Großfamilie und Kinderheim“. In vielen Fällen handelt es sich um Kinder aus ungewollten Schwangerschaften, die nach der Geburt ausgesetzt oder in den Krankenhäusern zurückgelassen werden oder um Kinder, die von den Sozialbehörden ihren Eltern weggenommen wurden. Sie erfahren (oft zum ersten Mal) Liebe und Geborgenheit und werden in ihrer geistig-seelischen Entwicklung ebenso gefördert wie in ihrer Aus- und Weiterbildung. Zurzeit werden 13 Kinder, die mittlerweile 14 – 22 Jahre alt sind, in ihrem Heim betreut.

 

Ein Schweizer Förderverein stellt dazu die Mittel bereit, die auch dazu dienen, den jugendlichen Heimbewohnern den schwierigen Übergang in ein selbstständiges Leben zu erleichtern. So können ältere Heranwachsende in einem kleinen Haus in Panatau und in einer Wohnung in Bukarest das selbständige Wohnen ausprobieren, noch ohne dabei vollständig auf sich selbst gestellt zu sein.

Das neueste Projekt von Cornelia Fischer ist der Bau einer kleinen Pension, der "Pensuine Valea Lupului" in der Nähe, die den ehemaligen Heimbewohnern Arbeitsmöglichkeiten bieten und damit einen begleiteten Übergang in das Berufsleben ermöglichen soll. Dieser Einstieg ist in Rumänien durch die hohe Jugendarbeitslosigkeit besonders schwierig. Cornelia Fischer und ihr Team pflegen regelmäßigen Kontakt zu ehemaligen Heimbewohnern. Hört man die Berichte über ihre weiteren Lebenswege, so zeigt sich, dass der liebevolle, kompetente und kontinuierliche Einsatz von Cornelia Fischer für ihre Schützlinge dazu beiträgt, aus ehemals verlassenen Kindern fröhliche und lebenstüchtige junge Erwachsene zu machen.

Norgall Komitee 2012/2013
Sigrid Volk (Vorsitzende), Dr. Hannelore Daubert, Renate Henrich, Tiina Huber, Ulrike Lapper, Claudia de Muro-Kratz

Cornelia Fischer-Norgallpreis-2013.jpg
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